Prunkvolle Backsteinfassaden und opulente Giebel mit Zinnenkranz
und Ecktürmchen rund um den grünen Ehrenhof erinnern auf den ersten
Blick eher an eine Adelsresidenz als an eine Schachtanlage, auf der
Kohle gefördert wurde. Genau dies war Teil der Bauidee. Heute ist
das "Schloss der Arbeit" im Westen Dortmunds zweifellos eines der
schönsten und außergewöhnlichsten Zeugnisse der industriellen
Vergangenheit in Deutschland.
Kaum mehr vorstellbar ist heute, dass das Ensemble nach der
Stilllegung in den 1960er Jahren zu Gunsten einer Schnellstraße
abgerissen werden sollte. Wichtigstes Objekt im Kampf um den Erhalt
war die Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal –
heute eine Ikone der Industriekultur. Der Erhalt des Vorzeige-Baus
aus Stahl und Glas 1969 rettete nicht nur die gesamte Anlage,
sondern markiert gleichzeitig auch den Beginn der
Industriedenkmalpflege in Deutschland.
Doch in unserem Museum der Sozial- und Kulturgeschichte des
Ruhrbergbaus sind Glanz und Repräsentationskultur der
Steinkohlenbergwerke nur eine von vielen Facetten. Unsere
Ausstellungen führen Sie in eine Welt harter Arbeitsbedingungen,
die wir exemplarisch an Lebensläufen von Männern und Frauen
veranschaulichen.
Die Maschinenhalle wurde in den vergangenen Jahren umfangreich
renoviert und wirkt prächtiger als zuvor.